Eigentlich komme ich nicht mehr in mein Dorf zurück. Nur hin und wieder. Vor allem zu Beerdigungen. Ein Teil meiner Familie wohnt noch dort und wird auch dort beerdigt, einer nach dem andern. Solange ich lebe, werde ich in dieses Dorf zurückkehren und sehen, wie die Erde meine Verwandtschaft schluckt.
Vor dem Friedhof kommt die Kirche. Sankt Peter, auf diesen Felsen, die Türe aus Glas. Mein Vater hat sich an der neuen Glastüre, dem doppelten Schutz vor Kälte, die Nase blutig geschlagen, sie wollte nicht heilen, nicht so schnell, wie sein Tod kam, ihn abzuholen – erst die Kirche, dann der Friedhof.
Sein Friede, nicht meiner.
Bei jeder Beerdigung in meinem Dorf sehe ich dieses Glas, gehe hindurch, sehe das Blut, längst getrocknet und weggewischt. Der Vater wird mit diesem Blut lebendig, nimmt mich bei der Hand und geht mit mir zum Friedhof.